Einleitung
Da es sich hier um mein erstes Tutorial handelt, möchte ich zunächst ein paar einleitende Worte loswerden. Dieses und die folgenden Beiträge dieser Kategorie sind in erster Line für meine Kunden gedacht, damit diese die Gelegenheit haben, jederzeit Informationen für ihre eigenen Webseiten zu erhalten. Ich freue mich aber auch, wenn andere die Tutorials lesen, nutzen und evt. Feedback geben.
Die Inhalte werden nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen und resultieren aus der Lektüre verschiedener anderer Posts und aus Büchern. Nun aber erst einmal viel Spaß beim Lesen!
Print vs. Web
Gelesen hat sicher jeder schon einmal in seinem Leben – Sie tun es ja im Moment auch. Allerdings gibt es zwischen dem Lesen von gedruckten Texten und denen, die man als PDF oder Webseiteninhalt am Bildschirm liest ein paar gravierende Unterschiede.
Textlänge und Position der wichtigen Informationen
Ein Buch kauft man sich zum Beispiel, weil man im Urlaub abschalten will oder es einem wärmstens empfohlen wurde. Bei einem wirklich guten Krimi steigert sich die Lust am Lesen auch von Seite zu Seite und es wäre sehr ungünstig, wenn man schon im ersten Kapitel erfährt, wer der Mörder ist. Wenn ich im World Wide Web eine Anleitung zur ordnungsgemäßen Haltung von Haustieren in Mehrfamilienhäusern suche, dann ist es alles andere als interessant, über mehrere Abschnitte zunächst einmal zu lesen, wie der Mensch überhaupt zu Haustieren gekommen ist. Das Dokument erscheint mir also eher als unpassend und der Klick auf den Back-Button des Browsers ist mehr als wahrscheinlich. Muss halt der Nächste Sucheintrag der Suchmaschine zeigen, was er zu bieten hat. Ja genau, richtig gelesen: Suchmaschine! Oder wie würden Sie an solche Texte gelangen?
Was will ich damit sagen?
Während ich bei einem Buch motiviert bin, es zu Lesen und mir die Zeit zu vertreiben, suche ich im Web schnelle und hoffentlich auch richtige Informationen zu einem speziellen Thema. Dabei schrecken lange Texte die ersten Leser ab und wenn innerhalb der ersten Zeilen kein potentieller Mehrwert an Informationen auftaucht, wird der Text schnell als unnütz abgetan!
Was ist also zu tun?
Kurze, zielgerichtete Texte verfassen und die wichtigen Informationen gleich an den Anfang stellen. Die Motivation vieler Leser bis zum Ende des Textes zu lesen nimmt schnell ab. Enthält der Text am Anfang schon keine guten Fakten, dann ist es eher unwahrscheinlich, dass überhaupt ein Leser bis ans Ende gelangt.
Umfangreiche Texte gliedern
Nicht immer lässt es sich vermeiden, längere Texte zu schreiben. Um die Leser doch dafür zu interessieren, sollten die Texte durch aussagekräftige Über-/Zwischenüberschriften gegliedert werden. Bevor Sie jetzt jedoch voller Eifer ihre Texte durch das Einfügen von Überschriften aufpeppen, lesen Sie den Text zunächst noch einmal in Ruhe durch – vor allem auch in Betracht auf den oberen Abschnitt dieses Tutorials. Meine Erfahrung zeigt, dass ein Neuschreiben des Textes in dem Fall meist schneller geht, als das Anpassen eines bereits vorhandenen Textes. Meist sind alte Texte auch gar nicht mehr zeitgemäß oder enthalten Informationen, die aktuell gar nicht mehr richtig sind.
Überschriften erstellen
Eigentlich alle gängigen Content Management – und Blogsysteme bieten Richt-Text-Editoren an, bei denen man Überschriften entsprechend ausweisen kann. Die richtige Verwendung des Tags für Überschriften hat im Übrigen auch Auswirkungen auf die Bewertung des Textes durch Suchmaschinen. Das Formatieren einer Überschrift als fett und mit einem größeren Schriftgrad hat aus technischer Sicht dabei nichts mit dem Ausweisen als Überschrift zu tun!
Aufzählungen
Es kommt immer wieder vor, dass Texte Aufzählungen enthalten. Diese nur durch einen einfachen Bindestrich aufzulisten sieht nicht besonders schick aus. Gerade bei Zeilenumbrüchen entsteht kein sauberes Schriftbild. Für diesen Fall gibt es in den Editoren sortierte (mit Zahlen) und unsortierte (mit Kreisen, Karos usw.) Listenelemente, die man auch beliebig tief verschachteln kann. Listen werden übrigens auch von Suchmaschinen gesondert verarbeitet.
Formatierung innerhalb des Textes
In einem gedruckten Text lesen wir im Normalfall Zeile für Zeile und nehmen so den Inhalt nach und nach auf. Wie bereits oben erwähnt, sind Internetnutzer häufig in Zeitnot beziehungsweise sehr kurz angebunden, was den das Klicken auf den Back-Button des Browsers angeht. Das hat zur Folge, dass Texte zunächst nur überfolgen werden. Genauer gesagt, wird der Texte nach Schlüsselwörtern gescannt, die mit dem im Zusammenhang stehen, was wir eigentlich an Informationen suchen.
Durch die Nutzung von Überschriften erleichtern wir den Lesern das erfassen des Textes, wenn diese aussagekräftig sind. Um das ganze noch weiter zu unterstützen, können vereinzelte Worte oder auch Wortgruppen gesondert hervorgehoben werden. Eine einfache Formatierung als Bold ist dabei völlig ausreichend. Unterstreichungen könnten den Anschein erwecken, dass sich hinter dem Begriff ein Link versteckt und Farben machen evt. in einer Druckversion Probleme, wenn dort die Stylesheets nicht entsprechend angepasst sind. Von möglichen Kontrastproblemen mal ganz abgesehen.
Links im Text
Das Internet ist ein Netzwerk, das auf der Verlinkung von verschiedensten Inhalten beruht. Von daher wird es auch in Texten immer wieder vorkommen, dass Links eingefügt werden. Zum Beispiel, wenn eine Quelle angegeben wird oder ein Verweis zu weiterführenden Informationen sinnvoll erscheint. Innerhalb der eigenen Webseite wird gern auf themenverwandte Bereiche verwiesen oder aber auch auf diverse Produkte, die in dem Text beworben werden.
Links am Ende des Textes
Nicht immer ist es aber ratsam, den Link auch direkt im Text als solchen zu verwenden. Unter Umständen verliert man so schneller als gewollt einen Leser, da sich dieser über den Link in den schier unendlichen Weiten des Webs verirrt. Es empfiehlt sich also die Überlegung, die weiterführenden Informationen innerhalb des Textes anzuführen, aber nicht direkt durch einen Link zugänglich zu machen. Am Ende des Textes wird dann eine kleine Linksammlung angeboten. Am besten schreibt man dabei zu dem Link immer noch eine paar Stichworte, um dem Leser den Sinn des Links zurück ins Gedächtnis zu rufen.
Bedeutung von Links und Usability
Völlig auf die Links zu verzichten widerspricht dem Sinn des Internet und auch das Anbieten von weiteren, nützlichen Infos ist nicht verkehrt. Zumal es die Qualität ihrer Daten eigentlich nur unterstreichen kann.
Aus sicht der Usability ist es sicher für viele zweifelhaft, den Link nicht gleich in den Text zu setzen. Aber den Leser an den eigenen Content zu binden dürfte in dem Fall wohl überwiegen.
Bilder sagen mehr als tausend Worte
Bilder lockern auf und können das gelesene eindrucksvoll unterstreichen. Wenn es sich anbietet, sollten meiner Meinung nach immer ein paar passende(!) Bilder mit in die Absätze eingestreut werden.
Wichtig zu beachten ist, dass Suchmaschinen Bilder nicht so einfach verarbeiten können, wie es mit Texten der Fall ist. Daher sollten die Bilder aussagekräftige Dateinamen haben und auch das Attribut für den alternativen Bildtext sollten Sie nicht einfach links liegen lassen. Einige Zeitgenossen deaktivieren das Anzeigen von Bildern im Browser – vor allem dann, wenn sie mobil surfen und die Bandbreite eher schwach bestückt ist. In dem Fall wird dann der Text angezeigt, der symbolisch den Bildinhalt beschreiben soll.
Texte für Suchmaschinen aufbereiten
Natürlich sollen Texte auch von Suchmaschinen gefunden werden und den meisten ist inzwischen bewusst, dass gerade die textlichen Inhalte einer Seite wichtig für ein gutes Ranking sind. Neben den Texten kommen noch eine Vielzahl weiterer Dinge hinzu, die für ein gutes Ranking notwendig sind. In dieser Anleitung geht es aber um den Content, von daher möchte ich hier nicht weiter auf diese Elemente eingehen.
Überschriften
Wenn Sie die oben angesprochenen Dinge berücksichtigen, dann haben Sie eigentlich schon den Großteil der Arbeit erledigt. Überschriften, die auch als solches gekennzeichnet sind und inhaltlich auch zu dem darauffolgenden Text passen, werden gern genutzt, um den Text zu beurteilen.
Keywords
Schlüsselwörter dürfen/sollten bereits in der Überschrift enthalten sein. Aber auch im Text sind sie nicht zu vernachlässigen. Die wichtigsten sollten auf jeden Fall hervorgehoben werden. Bold-Formatierungen helfen dem Leser beim Überfliegen des Textes und auch Suchmaschinen greifen gern für das Matching darauf zurück.
Keyworddichte
Die Keyworddichte gibt an, wie oft ein Schlüsselwort prozentual in einem Text enthalten ist. Um genauer zu sein, bezieht sich der prozentuale Wert sogar auf das Verhältnis gegenüber allen Wörtern der Webseite. Also auch den alternativen Texten für Bildern, Linktiteln usw. Dazu werden alle HTML-Befehle herausgefiltert und am Ende bleibt der pure Text als Berechnungsgrundlage zurück.
Lange Rede, kurzer Sinn – die Schlagzahl der Keywords sollte natürlich ein verträgliches Maß aufweisen. Durchschnittlich werden 3-7% empfohlen. Alles was darüber liegt, könnte als Spam angesehen werden. Die Schlüsselwörter sollten auch gut im Text verteilt sein, denn der Algorithmus der Suchmaschinen ist gewiss viel feinfühliger und betrachtet nicht nur den Text als ganzen sonder eher in kurzen Abschnitten. Wörter wie „der”, „dann”, „ist”, „und” und so weiter spielen bei der Berechnung natürlich keine entscheidende Rolle.
Fazit
Schreiben Sie Texte für auf jeden Fall für Menschen, nicht für Suchmaschinen. Diese versuchen eh den Menschen zu imitieren. Wenn sich die Keywords aus der Entwicklungszeit der Webseite oder der letzten Marketingaktion gut mit unterbringen lassen, ist das sicher nicht verkehrt…
Texte in die Webseite einpflegen
Ein paar wichtige Dinge zur Veröffentlichung der Texte möchte ich Ihnen nicht vorenthalten. Ich rate Ihnen auf jeden Fall Texte in einem Textverarbeitungsprogramm vorzuschreiben. Dass hat den Vorteil, dass bereits eine große Menge an Tippfehlern vermeiden werden kann – vorausgesetzt diese Prüfung ist nicht vollständig deaktiviert! Wenn Sie den Text dann in den Editor ihrer Webseite einfügen wollen, nutzen Sie auf jeden Fall die Option, dass der Text als Plain-Text eingefügt wird. Ihre Formatierungen aus dem Textverarbeitungsprogramm wie zum Beispiel Microsoft Word oder dem Pendant von OpenOffice gehen dabei zwar zunächst verloren, aber damit auch jede Menge anderer Datenmüll, den Sie so im WYSIWYG-Editor nicht zu Gesicht bekommen. Kleiner Tipp, fügen Sie den Text einfach mal so in den Editor ein und schauen sich danach die Quellcodeansicht an – Sie werden Augen machen. Gerade Browser der neueren Generationen interpretieren diese zusätzlichen Daten und die Texte sehen am Ende vielleicht nicht mehr so aus, wie Sie das gewollt haben.
Machen Sie sich also lieber die Arbeit und formatieren Sie den Plain-Text noch einmal schnell von Hand neu. Das betrifft übrigens auch Texte, die Sie z.B. als Zitat direkt von anderen Webseiten oder aus einer Mail einfügen.
Wenn dann alles online ist, empfiehlt es sich, die Texte von ein paar Leuten gegenlesen zu lassen, bevor Sie ihn dann exklusiv via Newsletter oder andere Medien bewerben. Das kann unter Umständen vor peinlichen Irrtümern bewahren.
Zusammenfassung
Das war es also, mein erstes „richtiges” Tutorial. Zum Abschluss möchte ich noch einmal die wichtigsten Punkte komprimiert zusammenfassen:
- Texte in erster Linie für den Menschen schreiben – eventuell zielgruppengerichtet, wenn es sich um spezielle Texte handelt
- Lange Texte durch Zwischenüberschriften gliedern
- Die wichtigsten Informationen an den Anfang des Abschnitts/Textes stellen – Zusatzinfos erst am Ende einbauen
- Schlagwörter/Wortgruppen hervorheben, um dem Leser beim Überfliegen des Textes Anhaltspunkte über den Inhalt zu geben
- Links nach dem eigentlichen Inhalt in einer kleinen Übersicht auflisten
- Bilder mit alternativen Text versehen und passend zum Content einbauen
- Eventuell am Ende des Textes noch einmal eine Zusammenfassung der wichtigsten Punkte des Textes liefern
- Inhalte in einem Textverarbeitungsprogramm vorschreiben und die Rechtschreibprüfung nicht ganz außer acht lassen
- Texte als Plain-Text einfügen und neu formatieren
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